AmCham Talks - September 2022
Date

Sep 30 2022

Time

09:00

Location

Hilton Vienna Plaza, Schottenring 11, 1010 Wien

„Lehren aus der COVID-19-Krise“

Renée Gallo-Daniel, Präsidentin des Österreichischen Verbands der Impfstoffhersteller

Rückblick:

„Wichtigkeit von Wissenstransfer und barrierefreiem Handel“

Im Rahmen des AmCham Talks der Amerikanischen Handelskammer in Österreich, am Freitag, den 30. September im Hilton Vienna Plaza sprach Renée Gallo-Daniel, Präsidentin des Österreichischen Verbands der Impfstoffhersteller (ÖVIH) und Public Affairs-Managerin bei Pfizer, über die Lehren aus der Covid-19-Krise. Barrierefreier Handel und damit einhergehend ein internationaler Wissenstransfer seien Eckpfeiler des Impferfolgs.

Covid-19-Impfstoffe Resultat des freien Handels

„Die Produktion eines sicheren und wirksamen Covid-19-Impfstoffs ist sehr komplex“, sagt Gallo-Daniel. „Es gibt über 50.000 Produktionsschritte und rund 350 Kooperationen, wovon 90 Prozent Wissenstransfer sind. Aber auch die Inhaltsstoffe jeder Impfdosis stammen aus zahlreichen verschiedenen Ländern. Daher ist barrierefreier Handel für die möglichst rasche und effiziente Produktion von Impfstoffen unerlässlich“, betont Gallo-Daniel.

Patentschutz hat rasche Impfstoffproduktion ermöglicht

Die Lehren aus der Pandemie sind für Gallo-Daniel vielfältig: „Die Bedeutung von internationalen Partnerschaften, des weltweiten Aufbaus der Produktion, raschen Zulassungsverfahren, effektiven Lieferstrukturen und des Vertrauens in Impfstoffe sind sichtbar geworden.“ Auch der Patentschutz habe eine wichtige Rolle gespielt. „Der Schutz geistigen Eigentums war entscheidend, dass Unternehmen auf vorhandenem Wissen aufbauen und innerhalb kürzester Zeit die ersten Covid-19-Impfstoffe auf den Markt bringen konnten.“ Dass die Impfstoffversorgung weltweit nicht im Gleichschritt funktionierte, liege nicht am Patentschutz, sondern am mangelhaften Zugang vieler Menschen zu einer guten Gesundheitsversorgung.

Pfizer-Initiative für 1,2 Milliarden Menschen in 45 Ländern

Im Mai startete Pfizer eine Initiative für Menschen in einkommensschwachen Ländern. Das Unternehmen will patentgeschützte Medikamente und Impfstoffe, die in den USA oder der EU erhältlich sind, auf gemeinnütziger Basis an 45 einkommensschwache Länder liefern. Den Start machten Ruanda, Ghana, Malawi, Senegal und Uganda. Ziel ist es, die Lücke bei der Gesundheitsgerechtigkeit zu schließen und dazu beizutragen, eine gesündere Welt für 1,2 Milliarden Menschen zu schaffen.